Wir stellen vor – Schiedsrichterbeauftragter Michael Zimmer

Der 47-jährige Michael Zimmer kam zum Schiedsrichter-Dasein wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen. Einst selbst als Fußballer, regte auch Michael Zimmer sich damals über die Entscheidungen des Spielleiters auf. „Durch die Trainer-C-Lizenz kam ich das erste Mal in Kontakt mit dem Schiedsrichterwesen, da die Lizensierung
auch einen Schiedsrichterlehrgang beinhaltete.“ Und so kam Zimmer „an die Pfeife“.


Vorgenommen hatte er es sich, „es besser zu
machen, als diejenigen, über die ich mich als
Spieler aufgeregt habe.“ Heute, nach ein paar
Jahren im Schiedsrichterwesen, geht seine
Sichtweise etwas weiter. „Das Schiedsrichterwesen umfasst mehr, als nur die Pfeife in den Mund zu nehmen und hier und da mal reinzupusten“, so Zimmer. Das Schiedsrichterwesen fordert und fördert den individuellen Charakter eines Jeden. Durchsetzungsvermögen sowie eine hohe Konzentrationsfähigkeit sind nur zwei von einigen Dingen, die Michael Zimmer in
seinen Jahren als Schiedsrichter erlernt hat.
Und eines ist ihm noch wichtig. „Ich muss mich nach dem Spiel noch an die Theke stellen können. Nicht jede Entscheidung, die ich treffe muss die Richtige sein, aber ich muss wissen, wie ich mit den Personen auf und auch am Platz spreche.“ Dabei nutzt Zimmer die Gelegenheit von Helfern. Vor jedem Spiel nimmt er sich die Spielführer beider Teams zur Seite und „befördert“ sie zu seiner linken und rechten Hand. „Sie sind diejenigen, die mit ihren Mitspielern sprechen und nah am Spielgeschehen sind.“


Als durchweg positiv, so beschreibt Michael
Zimmer seine Tätigkeit von 2017 bis jetzt. Auch wenn er weiß, dass es trotz seiner positiven Erfahrungen anders laufen kann. „Es wird von Außen schon einiges an den Schiedsrichter herangetragen. Man muss schon ein dickeres Fell haben. Da wird gefordert, dass man als Schiedsrichter im Amateurfußball genauso pfeift, wie ein Schiedsrichter in der Bundesliga, der noch zwei Linienrichter, einen weiteren As-
sistenten und den ‚Kölner-Keller‘ hat,“ so Zimmer. „Und zu den Kommentaren von außen kommt dann auch noch hinzu, dass einige Spieler die Regelkunde nicht immer zu 100% wissen. Da hilft dann nur reden, erklären und weiterspielen.“


Um als Schiedsrichter auf dem neusten Stand
zu bleiben, finden alle 4 Wochen Schulungen
statt. Hier ist auch der Austausch untereinan-
der wichtig. Um das Gelernte auch anwenden
zu können, muss man im Kreis Arnsberg in einer Saison mindestens 15 Spiele pfeifen. Spiele, bei denen der finanzielle Ausgleich nicht wirklich der „Brüller“ ist.

Aber auch Spiele, bei denen Zimmer immer wieder auf eines stößt. Auf Menschen, die er in seiner aktiven Laufbahn als Spieler kennengelernt hat und bei denen ihm der Austausch jetzt in seinem „Job“ als Schiedsrichter doch zu Gute kommt. Und Gespräche, die man halt auch nur sonntags auf dem Sportplatz führen kann – vor dem Anpfiff und auch nach dem Abpfiff.
Um womöglich bald gar keinen Pfiff mehr auf
einem Sportplatz zu hören, will Zimmer diesem entgegenwirken.

Als Schiedsrichterbeauftragter für den TuS Sundern möchte er den Schiedsrichtern einen höheren Stellenwert geben, Ansprechpartner für Schiedsrichter sowie Ideengeber für den TuS Sundern sein und gemeinsam mit dem Verein das langfristige Ziel verfolgen, Personen für das Schiedsrichterwesen zu akquirieren.