Ich hoffe, dass die „Revolution“ im Kinderfußball Erfolg hat!“, so beginnt Andreas Mühle, Elite-Jugend-Lizenzinhaber, Regionalauswahltrainer und Fußballabteilungs- sowie sportlicher Leiter des TuS seine Hoffnung an die, in der vergangenen Woche durch den
DFB-Bundesjugendtag beschlossenen neuen Spielformen im Kinderfußball.
„Denn jedes Kind, was heute spielt ist die Zukunft von Morgen.
Ich kann auch die Beweggründe und Ideen in der Umsetzung verstehen. Ich persönlich sehe aber auch Konfliktpotenzial und sehe nicht unbedingt
nur positive Aspekte.“ so Mühle weiter.
Dabei sieht Mühle Schwierigkeiten in der Umsetzung der Spielformen.
„Angedacht ist ja, dass ein jetziges Team in mehrere 3-Spieler-Teams aufgeteilt wird und die Besten gegen die Besten aus anderen Vereinen spielen sollen.
Und die 3 Zweitbesten gegen die Zweitbesten des anderen Vereins usw. Darin sehe ich die Gefahr, dass die Schwächsten immer die Schwächsten bleiben und die, die schon weiter sind, sich immer weiter entfernen .
Heute kann ein Team auch die Schwächsten immer mal einbinden und Spielzeit generieren und gemeinsam Spaß und Erfolg haben. Ich stelle mir die Frage –
Was passiert mit Spielern/innen, die aber nie Erfolg haben?
Behalten sie die Lust am spielen oder verliert der Fußball sie so oder so?“ Eine Frage, die für Mühle in Zukunft weiter vor allem eins fordert – Empathie!
„Es erfordert viel Empathie bei den Trainern in der Zusammensetzung der Teams, aber machen wir uns nichts vor. Erarbeitet haben die neuen Reformen Verbandssportlehrer und Hauptberufliche beim DFB und umsetzen sollen es in vielen Vereinen Väter, Mütter und Ehrenamtliche!“
Und auch organisatorisch stellt Mühle sich eine weitere Frage.
„Wieviele Minitore braucht der Verein? 4,8, 12,16 oder gar 20? Wer stemmt die Kosten?
Wo/wie werden sie eingelagert?
Vor einigen Jahren „mussten“ alle Tore auf Kippschutz umgebaut werden.
In unserem Fall waren das ca. 2000,-€ Anschaffungskosten. Auch das sind Punkte, die man als Verein stemmen muss. Und auch da sollte sich der Verband Gedanken zu machen.“ so Mühle weiter.
Abschließend stellt Mühle klar –
„Wie gesagt, ich hoffe auf Erfolg in der Umsetzung vor allem für die Kinder. In der Praxis befürchte ich aber halt auch Schwierigkeiten.“