Aus der Röhrtalschmiede ins Ehrenamt

Wie ist es, in der Röhrtalschmiede „groß“ zu werden und was treibt einen jungen Menschen an, weiterhin für den TuS Sundern im Hintergrund tätig zu sein, obwohl er mittlerweile die Schuhe woanders schnürt? Diesen Einblick gibt uns heute Tim-Willi Wachholz.


Die aktive Zeit beim TuS


Mit 4 Jahren hat meine Zeit beim TuS Sundern angefangen. Ute Weber war damals meine erste Trainerin. Mit vielen Höhepunkten, aber auch leider einigen nicht so schönen Zeiten, habe ich dann alle Mannschaften beim TuS Sundern durchlaufen. Von der G-Jugend bis zu beiden Seniorenmannschaften. Zu Beginn meiner ersten B-Jugend Saison 2010 wurde ich leider in einem Spiel sehr übel gefoult, wodurch ich einen Trümmerbruch im Schien- und Wadenbein erlitten habe. Anschließend
musste ich sechs Monate im Rollstuhl sitzen und einen externen Fixateur tragen. Mir wurde, aufgrund der durchtrennten Nerven gesagt, dass ich keinen Fußball mehr spielen könnte. Deshalb habe ich sofort, nachdem ich wieder laufen konnte, einen Trainerschein gemacht und die E-Jugend des TuS Sundern trainiert. Mit der super Truppe, die ich damals
hatte, konnten wir einige Turniere gewinnen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich (noch) nicht an die Seitenlinie gehöre sondern wieder selber das Trikot anziehen muss. Nachdem wir dann mit der B-Jugend im zweiten Jahr und mit der A-Jugend im ersten Jahr die Aufstiege knapp verpasst haben, war es unser großes Ziel im letzten Juniorenjahr
mit der A-Jugend aufzusteigen. Wir hatten einen überragenden Jahrgang und haben in der Liga und in allen Testspielen gegen Seniorenmannschaften alles kurz und klein geschossen. Am Ende konnten wir dann den Aufstieg im Entscheidungsspiel gegen die SG Hemer fix machen. Trotz der Aussagen der Ärzte konnte ich in dieser Saison 30 Tore
zum Aufstieg beisteuern. Aus diesem Jahrgang habe ich immer noch sehr viele Freunde und wir erinnern uns oft und gerne an diese perfekte Saison zurück. Wir waren ein echtes Team. Im ersten Seniorenjahr konnte ich wichtige Erfahrungen in der Bezirksliga sammeln. Nach einem Auslandssemester ging es dann in der Reserve weiter, wo ich mit einem Last-Minute-Treffer in Affeln den Klassenerhalt der Reservemannschaft
sichern konnte. In der darauffolgenden Saison wollte ich wieder in der Mannschaft angreifen. Leider wurde ich seitdem von einem Muskelfaserriss nach dem anderen verfolgt, sodass ich lange Zeit nicht spielen
konnte. Ein emotionales Highlight war natürlich noch der Klassenerhalt mit der 1. Mannschaft am letzten Spieltag in Herdringen. Sowas bleibt einfach für immer in Erinnerung. Momentan halte ich mich in Stockum fit. Mein Traum ist es, nochmal mit einigen Jungs aus unserer Aufstiegszeit in Sundern die Schuhe zu schnüren. Wer weiß, vielleicht klappt das ja nochmal in den nächsten Jahren.


Die Arbeit im Hintergrund


2013 habe ich angefangen Sportmanagement zu studieren. Den Schwerpunkt habe ich hier auf den Bereich Fußballmanagement gelegt. 2016 war ich fertig mit dem Bachelor Studium und habe dann 2017 mit dem Dualen Master Studium angefangen. Den beruflichen Teil absolviere ich bei Sportart3 in Sundern. Der Studiengang nennt sich International Sportbusiness Management. Auch hier habe ich bei der Kursauswahl wieder viel Wert auf den Schwerpunkt Fußball gelegt. Mein Ziel ist es, nach dem Master in diesem Bereich zu arbeiten. Da ich dem TuS sehr verbunden bin, arbeite ich sehr gerne ehrenamtlich im Hintergrund mit.
Mit dem Konzept der Röhrtalschmiede fing alles an. Hier habe ich an der Konzeption des Logos und den dazugehörigen Präsentationen mitgewirkt. Ich fand das Projekt von Anfang an super und wollte meinen Teil zum Erfolg beitragen. Mit allen theoretischen Inhalten aus meinem Studium hoffe ich, dass ich hier auch gute Impulse geben konnte und auch
immer noch kann. Ich habe auch viel Spaß an der Erstellung von grafischen Inhalten. Sei es Cover für das TuS Aktuell, Präsentationen oder Postings. Mein größtes Projekt ist die von mir für den TuS erstellte adidas Teamwear Kollektion. Dank meinem Arbeitgeber Sportart3, habe ich Zugriff auf einen Konfigurator, mit dem ich individuelle Teamwear erstellen kann. Hier habe ich im Sommer 2019 ein einheitliches Design für alle
Textilien beim TuS erstellt. Ziel war es, dass der TuS und die Röhrtalschmiede auf allen Fußballplätzen ein einheitliches Design abgibt und somit den Wert des Vereins durch die Wiedererkennung nachhaltig steigert. Die Trainer und Betreuer der Mannschaften sammeln Bestellungen und leiten diese dann an mich weiter. Bis Dezember 2021 habe ich insgesamt über 2.100 Artikel aus dieser Kollektion an den Verein geliefert.
Das einheitliche Bild kommt gut an und es gab auch mehrere Vereine aus dem Sauerland, die ebenfalls so eine Kollektion wollten und jetzt
Kunde bei mir sind. Aus dieser Kollektion sind 2020 auch die Shirts für die No Racism Kampagne entstanden. Für dieses große und langfristig angelegte Projekt von uns haben wir alle Spieler und Spielerinnen mit Aufwärmshirts inklusive Aufschrift „No Racism“ ausgestattet. Hier habe ich auch mit an dem Konzept gearbeitet und das Logo entworfen. Bis heute melden sich Firmen bei uns und wollen mit auf die Kampagne aufspringen. Ich erstelle dann ein Kombilogo aus dem No Racism Schriftzug und dem Logo der jeweiligen Firma. Wenn man dann so viel positives Feedback aus verschiedenen Branchen bekommt, treibt das natürlich an, mit solchen Projekten ehrenamtlich weiterzumachen.
Oft schreiben Verbände, Firmen oder Organisationen bestimmte Preise aus. Hiermit soll ehrenamtliche Arbeit oder besondere Leistungen von Vereinen belohnt werden. Hier habe ich oft die Bewerbungen für den TuS erstellt und den ein oder anderen Preis konnten wir aufgrund der tollen Arbeit hier im Verein in den letzten Jahren gewinnen. Durch meinen täglichen Kontakt mit Papa (Eric Wachholz – 1. Vorsitzender) bin ich aber
auch sonst in nahezu alle Projekte, Abläufe und konzeptionellen Arbeiten involviert und habe täglich Aufgaben, die ich für den TuS erledige.
Vom Entwurf der Visitenkarten, Dauerkarten und Kugelschreiber, über Projekte wie die Sparkassen-Arena, bis hin zur Planung der Bulli Suprise Aktion zum Nikolaus.

Es wird auf jeden Fall nicht langweilig und es macht mega viel Spaß.