„auf der letzten Rille“ – bitte nicht!
Maroder Kunstrasenbelag im Röhrtalstadion beschäftigt Verwaltung und Rat
Eingeladen hatte der TuS Sundern an den Ort, der den 450 aktiven Sportler:innen beim TuS derzeit Riesenprobleme macht – der Kunstrasen-Belag im heimischen Röhrtalstadion.
Gekommen waren die Verwaltungsspitze der Stadtverwaltung, mit BM Klaus-Rainer Willeke, Erste Beigeordnete Dr. Jaqueline Bila, Kämmerer Michael Stratmann und Fachbereichsleiterin Schule und Sport Jennifer Salzmann-Vogt. Begleitet wurden sie von Vertreter:innen des Rates mit Claudia Hachenei als Ausschuss-Vorsitzende Schule und Sport sowie den Vertretern der Fraktionen CDU Fabian Blome und Michael Stechele, SPD.
Bei der Begehung des Areals brachten die Verantwortlichen des TuS, eindrucksvoll, während laufendem Trainingsbetrieb, die maroden Schadstellen auf dem Sportplatz in Augenschein.
In der anschließenden Gesprächsrunde, anwesend auch Pressevertreter, TUS-Funktionäre und -Förderer, stellte der TUS Abteilungsvorstand Andreas Mühle eindrucksvolle Zahlen vor, die den Ernst der Lage um den Zustand des Platzes verdeutlichen: Derzeit trainieren 23 Teams im Röhrtalstadion, 17 Jugend- und 6 Seniorenmannschaften. Sie leisten insgesamt 1.320 Trainingseinheiten auf dem „Geläuf“, es finden 180 Heimspiele statt, kurz, es wird eigentlich rundum die Uhr gekickt, trainiert. Ohne diese Anlage läuft im heimischen Fußballsport rein gar nichts.
Gregor Scheffer, seitens des TuS als Projektleiter für die Erneuerung des Kunstrasens aktiv, machte klar: Die jetzige Kunstrasenschicht liegt seit 2007 und nur durch perfekte gute Pflege konnte so eine lange Nutzungsdauer realisiert werden. Eine Erneuerung des Rasens ist dringlich und alternativlos, denn bei Aufschieben der Maßnahmen kann die noch nutzbare so genannte ET-Decke evtl. mit beschädigt werden. Nur punktuelle Reparaturen am jetzigen Flor kosten jährlich zwischen 15 und 30‘ €, das ist eigentlich unwirtschaftlich. Gregor Scheffer stellte eine interessante Vergleichszahl vor: Gemessen am Invest in die jetzige Decke in 2007, im Verhältnis zu den seither geleisteten Sportstunden, kostet jede einzelne Stunde nur ca. 6€, wohlgemerkt für alle trainierenden Sportler gemeinsam!
TuS-Vorsitzender Eric Wachholz brachte es auf den Punkt: Wir benötigen dringend die Fördermittel der Stadt Sundern, eine alternative bankseitige Vorfinanzierung, da anderweitige Fördermittel nicht zur Verfügung stehen, kostet dem Verein allein mehr als 20‘ € an Zinsen.
BM Willeke verdeutlichte in seinem Statement, der TuS mit seinen Mannschaften sei ein Aushängeschild für unsere Stadt, bevor J. Bila den Entscheidungsprozess erläutert: Im Doppelhaushalt 21/22 wurden die Mittel für Sportförderung auf inzwischen 157‘€ aufgestockt. Es gibt aber, neben anderen Verwendungszwecken weitere Kunstrasenplätze im Stadtgebiet, die ebenfalls Sanierung benötigen und in der Vergabe der Haushaltsmittel Priorität hatten. Es konnte aber, in Erwartung zusätzlicher Haushaltsmittel, die im Ergebnis der Haushaltsfeststellung 2022 freiwerden könnten, ein Vorratsbeschluss zugunsten einer Förderung auch der Anlage in Sundern gefasst werden. Einen genauen Förderbetrag konnte die Verwaltungsspitze am Donnerstag noch nicht nennen, rechtzeitig zur Beschlussfassung im Rat am 16. März werde aber eine Beschlussvorlage seitens der Verwaltung an den Rat kommen.
In ihren Statements begrüßten die Ratsvertreter:innen ebenfalls das große Engagement im TuS, sicherten eine Unterstützung und eine Priorisierung für die Entscheidungsfindung zu.
Nun gilt es also die Ratssitzung im März abzuwarten.
Apropos Warten: Viel Zeit zur Entscheidungsfindung bleibt nicht. Eine Vergabe der Arbeiten an potenzielle Auftragnehmer muss laut Eric Wachholz noch im März erfolgen, um den Ausbau im Juni/Juli zur Sommerpause auf dem Sportplatz durchführen zu können.
Dass der TuS und seine Förderer alle an Bord sind, versicherte der TuS Vorsitzende abschließend den Entscheidern in Verwaltung und Rat. Schließlich ist zur Finanzierung der Gesamtsumme, ein Endbetrag wurde nicht genannt, ein Parzellenverkauf an Sponsoren und insbesondere private Unterstützer:innen geplant. „Der Ball liegt auf dem jetzt desolaten Elfmeterpunkt – nun müssen Rat und Verwaltung gemeinsam handeln, den Elfmeter verwandeln!“