INSIDE Röhrtalschmiede – heute: Integration pur bei unserer B2

INSIDE Röhrtalschmiede – heute: Integration pur bei unserer B2

Polen, Russland, Türkei,Mazedonien, Syrien, Afghanistan, Italien, Bosnien, Kosovo, Kasachstan und Deutschland. 11 verschiedene Länder und somit 11 verschiedene Nationalitäten in einem Team! Unsere B2 ist ein Team, welches pure Integration lebt und vorgelebt bekommt. Wenn man dem Trainerteam zuhört, so bemerkt man sofort, dass die beiden den Fußball lieben, aber vor allem auch stolz auf ihr Team sind. Waldemar Herbaczewski und Salvatore Manes managen unsere B2 und verfolgen dabei ein Ziel. „Wir wollen die Jungs weiter entwickeln und das nicht nur fußballerisch sondern auch auf der sozialen Ebene.“ Und dafür lassen die beiden sich auch eine Menge einfallen. So war das Team vor dem Corona-Lockdown gemeinsam bowlen oder schaute sich in der vergangenen Saison das Spiel BVB gegen RB Leipzig im Stadion an. Der 46-jährige Herbaczewski ist aus Eslohe und kam zum TuS, weil ‚dort super Bedingungen zu finden sind‘. Außerdem spielt sein Sohn in der C1 und er sah, dass man beim TuS etwas bewegen kann. Der 44-jährige Manes begleitet seinen Stiefsohn Daniele zum Fußball, spielte damals auch beim TuS und für ihn war dann klar, dass er weiter als Trainer aktiv sein möchte. Das Trainerduo hat seine Vorstellungen von der Saison. „Wir wollen ganz oben mitspielen und haben bis jetzt, trotz des Jungjahrgangs, die beste Abwehr. Allerdings müssen wir nach vorne hin unsere Torchancen besser nutzen. Leider ist nun wieder Lockdown und wir können mit den Jungs nicht arbeiten.“ so das Trainerteam. Eine Sache, die nicht nur das Trainerteam bedauert. „Waldemar und Salvatore sind zwar streng, aber sie halten die Mannschaft zusammen und appellieren immer wieder an das Teamplay. Das klappt gut mit uns. Nun fehlt uns der Fußball.“ so der Tenor aus der Mannschaft. Dass das Team aber auch neben dem Platz sozial und fußballerisch agiert sieht man an der Tatsache, dass vor gar nicht allzu langer Zeit syrische Flüchtlinge im Röhrtalstadion kickten und ziemlich schnell Kontakt zum Team der B2 bekamen. „Wir sind als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, hatten eigentlich nichts und wussten auch nicht, was uns erwartet. Uns war langweilig und wir sind immer zu verschiedenen Orten gegangen. Auf dem Platz im Röhrtalstadion spielten ein paar Jungs Fußball und wir haben einfach mal gefragt, ob wir etwas mitspielen durften.“ so Sulaiman, Ali, Bachty und Mustafa. „Uns wurde dann erzählt, dass der TuS ein Verein ist und dass man hier Fußball in einem Team spielen kann. So kamen wir zum Fußball und fühlen uns hier richtig wohl“ so die Vier weiter.
Herbaczewski dazu: „Wir schicken hier niemanden weg! Wir sind ein Verein, der sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Leute aufzunehmen, anzunehmen, auszubilden und zu integrieren, egal woher sie kommen.“ Ein kleines Problem gab es aber anfangs. „Es hatte sich wie ein Lauffeuer herum gesprochen, dass man in Sundern Fußball spielen kann. Irgendwann hatte ich 30 Jugendliche am Platz aus den verschiedensten Altersgruppen. Das war etwas viel. Mithilfe von einigen Vätern haben wir es aber dann geschafft, allen den Fußball anzubieten.“ so Herbaczewski. Und so ist es nun so, dass der Kader zwar immer noch groß ist, aber über jede Menge individuelle Spieler verfügt. „Wir haben 6 Linksfüßer, 3 Torhüter und viele Spieler, die beidfüssig gut drauf sind. Das ist Luxus pur.“
Einer der Torhüter ist Jan.
„Ich spiele seit meinem 5. Lebensjahr Fußball, mit ungefähr 7 Jahren wurde ich durch Zufall Torwart und es war einfach meine Position. In den Ferien habe ich sogar ein Torwartcamp absolviert.Fußball ist ein großer Bestandteil meines Lebens. Fußball fasziniert mich so sehr, dass ich selber eine F-Jugend trainiere. Außerdem habe ich mit Fußball einen Zeitvertreib und muss meine Freizeit nicht damit verbringen, die ganze Zeit nur zu Zocken oder mit Freunden draußen Blödsinn zu machen.“ so der Torwart klar. Und so wird im Laufe der Gespräche die TuS-Aktuell mit unserer B2 führt klar, dass die Jungs ein ziemlich cooler Haufen sind. Diszipliniert, ehrgeizig, sozial und dann auch wieder einfach nur Jungs, die ihrem Hobby nachgehen und mit dem ein oder anderen Spruch uns manchmal auch zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht haben.
„TuS Sundern ist ein Stück Familie geworden, weil die Trainer, Ferdi Pott, Andy Mühle und Paolo Brunetti uns immer Respekt entgegen gebracht und uns Vertrauen geschenkt haben.“ so die Italiener des Teams. „Schreib das! Das ist uns wichtig!“ so die Drei im Gespräch.

So bleibt schlussendlich nur noch eins zu sagen: Manchmal ist der Fußball auch einfach mehr als Fußball!